Etwas länger als versprochen hat es gedauert bis ich diesen Teil 2 zum Thema „Die Menschen hinter den Stampin‘ Up! Stempeln“ geschrieben habe. Der Grund ist ganz einfach: ich habe mehrere Entwürfe geschrieben und dann doch wieder verworfen. Es ist nicht so das ich keinen Bericht schreiben könnte, doch in diesem speziellen Fall geht es etwas emotionaler zu.
Der Bericht handelt von Emotionen,Mitgefühl,Empathie, Sympathie und letztendlich einem großem Herz. Das Ganze hat mich sehr berührt und ich hoffe meine persönliche Botschaft kommt bei Euch an.
Mir ist schon bewußt das Stampin‘ Up! ein Wirtschaftsunternehmen ist, das Waren verkauft. Der Vertriebsweg mag nicht jedem gefallen (Direktvertrieb durch selbstständige Demonstratoren. Der Gegenpart wäre der Vertrieb über den Einzelhandel ohne Stempelpartys), aber es ist nun mal so wie es ist.
Angefangen hat es vor vielen Jahren mit zwei Schwestern die in einem klitzekleinen Dorf in Utah aufgewachsen sind. Shelli und Ihre Schwester LaVonne. Ihr Heimatort heißt Kanab und er liegt irgendwo im unendlichen Utah. Umgeben von Wüste, Bergen, Canyons. Hier gibt es nichts außer Hitze und Berge, 2 Stunden vom nächstgrößeren Ort entfernt. Was hier zählt ist Treue, und auch als die beiden Schwestern nach Las Vegas gezogen sind, blieben sie ihrer Heimat verbunden. Das mal so nebenbei zur Erklärung. Denn in ihrer Heimat bauten die Beiden die Produktionsstätte für ihre Stempel auf. Die Firma wuchs und wuchs, mittlerweile ist sie ja sogar weltweit vertreten. Ob Australien oder Teile von Europa: Stampin‘ UP! hat expandiert.
Und wie ist es normalerweise im Business? Es wird auf Wirtschaftlichkeit geaschtet. Die Zahlen müssen stimmen, was nicht ins Raster des Controlling paßt wird eliminiert. Auf Neudeutsch heißt das dann: „Outsourcing, Zentralisierung, Optimierung und letztendlich Personalabbau“. Shelli setzt sich jedoch vehement dagegen ein. Und dafür hat sie wirklich meine Hochachtung.
In der Produktionsstätte in Kanab sind ca. 75 Mitarbeiter (sehr viele ältere) fest angestellt. Sie haben dort eine der ganz wenigen Möglichkeiten einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen und Geld zu verdienen. Sie arbeiten in der Stempelherstellung, Im Zuschnitt von Papier oder in der Produktion von Stempelkissen.
Ich hatte das große Glück in der Stempelproduktion mitzuhelfen. Sogenannte Matritzen werden mit Gummiplatten bedeckt und kommen in einen superheißen Ofen. Nach ca. 5 Minuten sind sie fertig gebacken. Dann kann man die Gummiplatten abziehen und die Stempelmotive sind fertig. Die dicken Handschuhe sind ganz schön unhandlich.
Danach werden die Gummiplatten zurechtgeschnitten, sie werden auf die Schaumstoffpolster aufgeklebt und ausgestanzt.Dafür gibt es gibt Stanzformen, im Prinzip wie für unsere Big Shot. Das Gummi wird daraufgelegt und zack ausgestanzt. Falls ihr also mal ein Motiv habt was nicht korrekt ausgestanzt ist, hat die Mitarbeiterin möglicherweise die Führung nicht korrekt gefunden.
Hier ist die Mitarbeiterin zu sehen die die Einleger in die Stempelboxen friemelt. Ich muß zugeben ich habs nicht ordentlich hingekriegt, zumindest nicht in dem Tempo wie die Mitarbeiterin.
Erkennt ihr das fertige Stempelset? Mosaic Madness heißt es.
Auch hier in der Stempelfertigung in Kanab gabs ein tolles Willkommensschild für uns.
Wie bereits am Anfang des Beitrags erwähnt sind die meisten Mitarbeiter älteren Datums. Etliche arbeiten seit vielen Jahren dort. Und was würde aus ihnen werden wenn das Werk schließt? Ich habe eine Mitarbeiterin nach ihrem Stundenlohn gefragt. Sie nannte mir einen Betrag, den ich als relativ hoch für Amerika befand. Gut ich weiß nun nicht wie es mit Sozialversicherung etc. aussieht. Als ich sie fragte ob sie davon gut leben kann, strahlte sie und sagt „oh yes“.
Und da komm ich dann wieder an den Anfang zurück. Ich bin wirklich berührt von dem großen Herz und der Heimatverbundenheit von Shelli Gardner. Trotz aller wirtschaftlichen Aspekte bietet sie 75 Menschen einen Arbeitsplatz und eine Perspektive. Hut ab dafür und ich bin echt stolz Teil dieses Unternehmens zu sein.
Viele Grüße
Eure Irene
Viele Grüße
Deine Irene
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Liebe Irene,
ich finde, Du hast diesen Beitrag wundervoll geschrieben.
Egal wie man zu dieser Firma steht… man muss schon den Hut vor dem Heimat-, Familien- und Wohltätigskeitssinn dieser Frau ziehen. Alle Achtung.
LG Tanja
Hallo Tanja, vielen dank für die netten Worte. Und es ist auch nur vorstellbar wenn man einmal dort war.
LG Irene
Hallo Irene,
sehr schön geschrieben! Und viele mögen sagen, dass das alles unecht und Masche ist. Ich denke, dass Du Recht hast und es wirklich eine Herzensangelegenheit von Shelli ist auch zurück zu geben.
Ganz liebe Grüße
Julie
Hallo Julie, also wenn das ne „Masche“ ist, dann ist die so gut aufgezogen, das ich es nicht gemerkt habe. Man kann es sich nicht vorstellen wie öd es dort ist. Hitze und nur Berge, Wiesen. Stundenlang….
LG Irene
Hallo Irene,
bei mir ist deine Message angekommen und ich finde es gut, daß du so emotional davon berichtest.
Übrigens machst du in der Produktion eine gute Figur *gg*
Liebe Grüße, Nadine
Danke Irene,
es ist fast so als wäre man selbst dabei gewesen,so toll wie du uns alles teilhaben lässt.
Freu mich schon auf den nächsten Workshop
Liebe Bastelgrüße Sigrid
Das ist ein toller Bericht!